60 unserer Schüler:innen zu Wahlhelfer:innen für ganz Hamburg ausgebildet
Auch eigenes Wahlbüro am Alten Teichweg wird mit Erstwahlprofis besetzt
In Kooperation mit der HAUS RISSEN-Initiative ERSTWAHLPROFIS wurden im November 2024 drei Tutor:innen der Stadtteilschule Alter Teichweg (ATw) geschult, die wiederum im Januar 2025 rund 60 Schüler:innen zu Wahlhelfer:innen ausgebildet haben. Diese werden gemeinsam mit zwei ATw-Lehrkräften, die bei der Bundestagswahl am 23. Februar und der Hamburger Bürgerschaftswahl am 2. März als Wahlbezirksvorsitzende fungieren, einen Wahlbezirk von insgesamt sechs Bezirken aus Hamburg-Nord und Wandsbek an unserer Schule am Alten Teichweg 200 in Dulsberg besetzen. Alle anderen Mitschüler:innen der Jahrgänge 10 bis 13, die nicht am ATw zum Einsatz kommen können, werden in Wahllokale im gesamten Hamburger Stadtgebiet vermittelt.
ERSTWAHLPROFIS-Initiative von Haus Rissen und ATw-Kolleg:innen übernahmen Ausbildung
Die Idee zur Einrichtung eines Wahllokals mit Schüler:innen an der eigenen Schule ging von ATw MINT-Koordinator Dennis Hollenberger aus, der bereits seit 15 Jahren in Harburg als Wahlhelfer tätig ist. Schnell war der Kontakt zu HAUS RISSEN hergestellt, wo über die Initiative ERSTWAHLPROFIS seit 2017 bereits in 12 Bundesländern über 3.000 junge Menschen zu Wahlhelfer:innen ausgebildet wurden. Hollenberger wird nun als Wahlbezirksvorsitzender – zusammen mit seiner Kollegin und ATw-Koordinatorin für Demokratiebildung, Tonja Preuß – sowie Schüler:innen der Stadtteilschule bei den anstehenden Wahlgängen im Kulturhof und der Aula den Betrieb zweier Wahllokale verantworten. Sein Anliegen: „Junge Menschen sollten möglichst frühzeitig demokratische Prozesse hautnah erleben. Dies baut Barrieren ab und wirkt sich vertrauensstiftend auf die Auseinandersetzung mit unseren demokratischen Institutionen aus.“
Schüler:innen übernehmen Verantwortung in Hamburger Wahllokalen
Jene rund 60 Erstwähler:innen, die in den Wahllokalen an unserer Schule bzw. hamburgweit tätig werden können, werden als Beisitzende und Schriftführer:innen arbeiten und wurden in Rollenspielen auf alle Eventualitäten vorbereitet: von der Kontrolle des Personalausweises und der Wahlbenachrichtungskarte über die Ausgabe der Stimmzettel bis zum abschließenden Auszählen der Stimmen im Mehr-Augen-Prozess. Schöner Nebeneffekt: alle wollen jetzt – je nach Alter – ihr Wahlrecht wahrnehmen und für die Teilnahme an den Urnengängen bei ihren Mitschüler:innen und Freund:innen werben. Die 19-jährige Svenja (Jg. 12) möchte etwas Sinnvolles machen und ist beeindruckt, welche Verantwortung auf den Wahlhelfern liegt. Und Rojda (16) aus Jahrgang 10 hat festgestellt, dass viele ihrer Freundinnen nur unzureichend über den Wahlprozess informiert sind und will sie jetzt für die Politik begeistern.
Niedrigschwelliger Einstieg in demokratische Mitwirkung
Joscha Radlach, HAUS RISSEN-Projektleiter ERSTWAHLPROFIS, sieht die Ausbildung zu Wahlhelfer:innen vor allem als „Multiplikatorenausbildung und niedrige Einstiegsschwelle für die demokratische Mitwirkung junger Menschen. Sie lernen, sich als Akteure im politischen Prozess zu begreifen, die etwas bewegen können. Das erhöht nicht nur die Wahlbeteiligung, sondern vermittelt ihnen das Gefühl von Selbstwirksamkeit und schafft den Einstieg in die nachhaltige politische Partizipation.“ Seit 2017 bietet die Initiative ERSTWAHLPROFIS ein schlüsselfertiges Konzept, um junge und neueingebürgerte Menschen direkt bei einer ihrer ersten Wahlen zu kompetenten Wahlhelfenden auszubilden. Seit Ende 2022 richtet sich die Initiative auch verstärkt an neueingebürgerte Menschen in Deutschland. ERSTWAHLPROFIS ist damit ein möglicher Startschuss für demokratisches Engagement, da die Teilnehmenden so ein aktiver Teil des demokratischen Prozesses werden und als Multiplikator:innen die Botschaft weitertragen.





