Es brauchte nur wenige Augenblicke und ein paar Striche mit dem Bleistift, dann war jeder/jede Schüler:in in der Aula der Schule Alter Teichweg gefangen: Der 86 Jahre zählende Paul Maar war Stargast auf der Bühne. Doch ist er nicht nur ein begnadeter Kinderbuchautor, dessen Sams-Bücher allgegenwärtig sind, er ist auch Theater-Autor, Opern-Texter, Übersetzter, Illustrator und – Schnellzeichner. Und so konnten die ungefähr 200 Grundschul-Kinder auf dem Beamer-Bild im Hintergrund verfolgen, wie Maar hurtig hintereinander verschiedene Tiere zeichnete, die die Kinder per Zuruf erraten sollten.

Es entstanden in drei Reihen:

Auf dem Beamer-Bild: Die „Geheimschrift“ von Paul Maar

Maus – Elefant – Igel – Nashorn

Nilpferd – Affe – Maulwurf – Esel

Pinguin – Affe (ein anderer) – Uhu – Löwe

Dies sei eine Geheimschrift, verriet der Zeichner. Ein Geheimnis, das für die Grundschüler:innen vom Dulsberg dann doch leicht zu lüften war.

M-E-I-N

N-A-M-E

(ist)

P-A-U-L

Am Ende signierte Maar sein Bild und schenkte es der Schule, die es mit Sicherheit den schon vorhandenen Kunstschätzen zufügen wird.

Anschließend las er ein Kapitel aus seinem Kinderbuch-Klassiker „Eine Woche voller Samstage“ vor, nämlich jenes, in dem das im Gesicht blau bepunktete Sams die Belegschaft eines Kaufhauses in die Verzweiflung stürzt. Im vergangenen Jahr feierten Autor und Verlag das fünfzigjährige Jubiläum des Buches, dem später etliche weitere Sams-Abenteuer folgten.

Paul Maar zeigte sich am ATw als liebenswerter Mensch, seinem jungen (und auch älteren) Publikum voll zugewandt. Jede der Fragen der Kinder wurde ernst genommen und beantwortet Auch die, ob er reich sei. „Ja, mir geht es gut. Du kannst es Dir selbst ausrechnen. Für jedes verkaufte Buch bekomme ich einen Euro. Sechs Millionen Bücher des Sams wurden verkauft.“

Er bewies eine anscheinend unerschütterliche Ruhe, Ergebnis auch vieler Jahrzehnte mit bis 80 Auftritten in Schule pro Jahr. „Heute sind es noch vielleicht zehn im Jahr“, berichtet er. Es sei dem Alter geschuldet. Am Ende signierte der Autor alle ihm gereichten Bücher, malte in jedes Buch ein eigenes Sams. Sein Besuch war der krönende Abschluss einer wieder einmal gelungen Lesinale am Dulsberg.

Ob unter den signierten Büchern auch Maars Lieblingswerk war, ist unklar. Wer aber noch einen Lesetipp braucht, der greife zu „Lippels Traum“ (1984). Das dürfte für den Autoren eine große Freude sein.